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Von Telegram-Geschenken bis hin zu Krypto-Gutscheinen: Voucherisierung 2.0?

11 Mai
Von Telegram-Geschenken bis hin zu Krypto-Gutscheinen: Voucherisierung 2.0?
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Telegram, Krypto-Gutscheine und der Déjà-vu-Effekt der 90er

Anfang 2024 führte Telegram die Möglichkeit ein, Benutzern Geschenke in Form von Premium-Abonnements zu machen, was harmlos erschien. Doch bis 2025 war auf Basis von Telegram und der Blockchain-Plattform TON ein ganzer Markt entstanden – Krypto-Gutscheine, die direkt in Chats übertragen, gehandelt und ausgetauscht wurden. Sie wurden zu einem neuen digitalen „Vermögenswert“ – liquide, dezentralisiert und unglaublich ähnlich dem, was die postsowjetische Welt in den 90er Jahren erlebte.

Viele erinnern sich an die „Tschubais-Gutscheine“ – Papierzertifikate, die den Bürgern Anspruch auf einen Anteil am Staatseigentum gaben. Die meisten tauschten sie gegen Anteile an dubiosen Firmen ein oder verkauften sie einfach für einen Spottpreis. Die Analogie zu aktuellen Krypto-Gutscheinen drängt sich unwillkürlich auf: Massenverteilung, deren Wesen den meisten unklar ist, spekulative Versprechen von zukünftigem Wert.

Digitaler Gutschein von Pavel Durov

Was Telegram macht, ähnelt dem alten Szenario, allerdings auf der Blockchain. TON bietet als Infrastruktur:

  • Tokenisierung von allem: von Abonnements über NFTs bis hin zum Zugang zu geschlossenen Kanälen
  • Einfache Anmeldung für den durchschnittlichen Benutzer über Telegramm-Bots
  • Integration von Zahlungen und Geldbörsen innerhalb des Messengers

Auf den ersten Blick ist es ein technologisches Wunder. Doch im Wesentlichen sind wir Zeugen eines neuen Modells der Privatisierung von Aufmerksamkeit und digitalem Vertrauen, bei dem jeder Benutzer Eigentümer eines kleinen Anteils des Ökosystems ist, den er zwar nicht kontrolliert, aber aktiv fördert.

Der Einbruch des Interesses an Smartphones: Technologie treibt nicht mehr

Vor diesem Hintergrund macht sich ein weiteres Phänomen bemerkbar: ein sinkendes Interesse an Geräten, insbesondere an Smartphones. Früher erzielten Videorezensionen neuer Modelle Millionen von Aufrufen, doch heute verzeichnen selbst Top-Blogger wie Wylsacom einen spürbaren Rückgang.

Die Gründe liegen auf der Hand:

  • Smartphones überraschen nicht mehr: Alle Modelle sind ähnlich, Funktionen sind vorhersehbar
  • Die Leute haben das Upgrade-Rennen satt
  • Der Wert hat sich auf Software und Dienste verlagert, nicht auf Hardware
  • Der Fokus verlagerte sich auf KI, Metaverses, Token und Datenschutz

Telefone sind zu einem Haushaltsgerät geworden, wie eine Mikrowelle. Notwendig, aber nicht aufregend. Und in diesem Schatten wächst ein neuer Kult – des digitalen Besitzes, des Status und der Teilnahme am Blockchain-Spiel.

Symbole der Zukunft: Fusion von Apple, Amazon und Twitter?

Visuelle Trends spiegeln tiefere Bedeutungen wider. Schauen Sie sich die Logos der großen Tech-Player an:

  • Amazon – ein Pfeil von A bis Z, der die vollständige Kontrolle und Lieferung von „allem“ symbolisiert
  • Twitter (X) – hat sich zu einer universellen Plattform für Kommunikation, Zahlungen, Identität
  • Apfel – die ikonische angebissene Frucht, ein Symbol für nachhaltigen Konsum und Design

Aber jetzt, in einer Welt, in der Aufmerksamkeit direkt monetarisiert wird und jeder Benutzer zu einem Punkt im Web3-Netzwerk wird, ist es möglich, dass ihre Philosophien zu etwas Neuem verschmelzen.

Stellen Sie sich ein Logo vor, das Folgendes kombiniert:

  • Amazon-Pfeil, aber nicht für die Lieferung von Waren, sondern für Bedeutungen
  • Elon Musks X als Übergang vom sozialen Netzwerk zur digitalen Nation
  • Apple, aber nicht als Gadget, sondern als biometrischer Schlüssel zum Metaversum

Die Ära der hypnotischen Privatisierung

Wir sind im Viertel von zweitausendeinhundert angekommen (2025 klingt fast wie Science-Fiction), und die alte Logik des Eigentums wird neu eingeführt – nur jetzt nicht in Form von Fabriken und Aktien, sondern in Form von digitalem Einfluss und Teilnahme an dezentralen Systemen.

Telegram, TON, X (Twitter), Amazon, Apple sind keine Konkurrenten mehr, sondern Teilnehmer am selben Szenario: totale Digitalisierung der Individualität.

Geschenke auf Telegram sind nicht nur eine Geste der Großzügigkeit. Dies ist der Einstiegspunkt in die Aufmerksamkeitsökonomie, wo Sie selbst zum Produkt, zum Vermögenswert und zum Gutscheininhaber der Zukunft werden.


Telegram-Geschenk/Gutschein verbessern

Wir erleben eine Wiederholung der 90er Jahre, allerdings in digitaler Form. Damals gaben sie uns einen Zettel und versprachen uns „das ganze Land“. Jetzt geben sie uns Token und sprechen über "будущем Web3". Die Geschichte wiederholt sich nicht einfach – sie tarnt sich als Innovation. Und wenn früher Unternehmen privatisiert wurden, sind es heute Bewusstsein, Verhalten und Zeit.

Und die Frage bleibt die gleiche: Haben Sie Ihren GUTSCHEIN bereits AKTIVIERT?